Kinoworkshop mit Produzentin Sandra Maischberger am Donnerstag, 24. Juli 2025 (10.30 bis 13 Uhr) im Rio Filmpalast – in Kooperation mit der Städtischen Berufsschule für Drogerieberufe

RIEFENSTAHL (Deutschland 2024) ;120 Min.; empfohlen ab 16 Jahre /ab 11. Klasse; Dokumentarfilm, Essay; Regie und Konzept: Andres Veiel; Schnitt: Stephan Krumbiegel, Olaf Voigtländer, Alfredo Castro; Archive Producer: Monika Preischl, Mona El-Bira; Recherche: Christiane Caemmerer; Produktionsfirma: Vincent Productions; in Co-Produktion mit WDR /SWR) (Baden-Baden) /NDR /BR /RBB; Produzentin: Sandra Maischberger; Nominierung Deutscher Filmpreis „Bester Dokumentarfilm“ (LOLA TALK mit Sandra Maischberger und Andres Veiel)

Filmbesprechung von Moritz Holfelder: „Die Filmproduzentin sowie Journalistin Sandra Maischberger und ihr Team standen vor 700 Kisten mit Material – mit privaten Filmaufnahmen, Tagebüchern, den Mitschnitten von Telefonaten, alten Interviews und Fotos. Noch niemand hatte sie bisher in der Gänze gesichtet. Aus diesem Nachlass, der über Jahre ausgewertet wurde, entstand „Riefenstahl“, ein collagierter Dokumentarfilm, eine so akribische wie faszinierende Archivarbeit. Regie führte Andres Veiel, bekannt durch Werke wie „Black Box BRD“ oder „Beuys“. […] Leni Riefenstahl. Die deutsche Schauspielerin und Regisseurin, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 leugnete, eine überzeugte Nationalsozialistin gewesen zu sein. Die gerne erzählte, sie habe von nichts gewusst, habe erst nach dem Krieg von den Konzentrationslagern erfahren. Sie entlarvt sich in dem raffiniert geschnittenen Dokumentarfilm erstmals selbst als Faschistin – als eine, die sehr wohl Bescheid wusste, wie die Nationalsozialisten mit Minderheiten und den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern im Europa der 1930er und 40er Jahre verfuhren. Klar wird: Riefenstahl war keine Opportunistin, wie oft vermutet, sondern durch und durch ideologisch.“ (Quelle: www.br.de)

Zur Person: Sandra Maischberger, geboren 1966, ist in Garching bei München aufgewachsen und startete direkt nach dem Abitur eine Laufbahn als Hörfunkmoderatorin bei Bayern 2. Neben ihrer freien Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Hörfunksendern absolvierte sie die Deutsche Journalistenschule in München, wechselte zum Fernsehen und arbeitete dort in den folgenden Jahren sowohl für private als auch öffentlich-rechtliche Sender wie Tele5 und den Bayerischen Rundfunk. Zudem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene ARD-Sender sowie unterschiedliche Magazine. Von 2000 bis 2006 wechselte Sandra Maischberger zum Nachrichtensender n-tv, wo sie erstmalig eine Talkshow mit ihrem Namen moderierte. Die Sendung „maischberger“ etablierte sich schnell als eine der beliebtesten Talkshows im deutschen Fernsehen. 2003 übernimmt Sandra Maischberger die Moderation der ARD-Talksendung „Menschen bei Maischberger“, die nach inhaltlichen und formalen Veränderungen inzwischen „Maischberger“ heißt und zweimal in der Woche in der ARD zu sehen ist. Bis heute überzeugt Sandra Maischberger mit ihrem souveränen Moderationsstil und ihrer Fähigkeit, auch äußerst kontroverse Themen sensibel und fundiert zu diskutieren. Neben ihrer Tätigkeit als Moderatorin ist sie als Autorin und Filmproduzentin aktiv. Neben Buch-Veröffentlichungen zu gesellschaftspolitischen Themen produziert sie seit 2000 mit ihrer Vincent Productions verschiedene Dokumentar-, Dokudrama-, Reportageformate und Spielfilme. (Quelle: Presseheft)

Producer’s Note von Sandra Maischberger (Ausschnitte): Mit einer E-Mail aus München Anfang März 2017 begann eine lange Reise. Ich erfuhr, dass Horst Kettner, Leni Riefenstahls Lebensgefährte, verstorben war, „ohne Vorwarnung – ein plötzlicher Herztod.“ Riefenstahls Haushälterin und Vertraute hatte den 74jährigen am 11. Dezember 2016 leblos in seinem Bett gefunden. Das Haus der Regisseurin, die 2003 im Alter von 101 Jahren gestorben war, war versiegelt worden und sollte zum Verkauf angeboten werden. In der großzügigen Villa befand sich aber noch Riefenstahls gesamter Nachlass. Sie hatte ihn der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin vermacht: Relikte ihres langen Lebens und gleichzeitig wichtige Spuren ihres Wirkens in den dunkelsten Jahren deutscher Geschichte. Verpackt in 700 Kisten. Eine unüberschaubare Menge an Zeitzeugnissen über eine weltberühmte Filmemacherin und Zeit ihres Lebens höchst umstrittene Persönlichkeit im Nachkriegsdeutschland.

Meine Beschäftigung mit Leni Riefenstahl hatte schon viel früher begonnen. 2002 führte ich für einen arte-Film ein Interview mit der Hundertjährigen in eben diesem Haus in Pöcking. Es war das letzte große Interview, das die Regisseurin vor ihrem Tod gab. Ich verließ das Haus in Pöcking damals mit deutlich mehr Fragen als neuen Erkenntnissen. … War es möglich, dass sich in den 700 Kisten Belege für eine andere Wahrheit finden ließen? Der Gedanke ließ mich nicht los. Es gelang mir, mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Vereinbarung zu treffen: wir, die Vincent Productions, würden eine erste gründliche Erfassung des Nachlasses vornehmen und im Gegenzug das Material zu einem Dokumentarfilm verarbeiten können. … (Quelle: Presseheft)

Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Politik, Sozialkunde, Ethik

Themen: Nationalsozialismus, Propaganda im NS-Staat, Vergangenheitsbewältigung und Vergangenheitspolitik, Verantwortung, Filmgeschichte, Filmsprache …

Weiterführende Links:

Infos zum Film: www.filmportal.de

Filmverleih: www.majestic.de

Filmproduktion: vincent-productions.com

Unterrichtsmaterial: www.visionkino.de (Filmtipp) … www.visionkino.de (Filmheft von Kino&Curriculum) … www.kinofenster.de

Biografisches zu Leni Riefenstahl: www.dhm.dewww.zukunft-braucht-erinnerung.de

Gespräch im LOLA TALK (Deutscher Filmpreis) mit Produzentin Sandra Maischberger und Regisseur Andres Veiel (17,28 Min.): www.youtube.com

Leni Riefenstahl Biografie: www.dhm.de

Film im NS-Staat: http://filmportal.de/thema

Presseheft: www.majestic.de

Flyer: KW.RIEFENSTAHL (24.07.2025)

 

 

 

 

Nach oben scrollen