Kinoworkshop mit Maskenbildnerin Alisza Pfeifer am Mittwoch, 16. Juli (14-16:30 Uhr) im City Kino

GIRL YOU KNOW IT’S TRUE (Deutschland 2023), 124 Min., empfohlen ab 14 Jahre /ab der 9. Klasse; Biopic, Musikfilm, Drama; Regie und Drehbuch: Simon Verhoeven; Kamera: Jo Heim; Maskenbild: Alisza Pfeifer, Christina Baier; Kostümbild: Ingken Benesch; Musik: Segun Akinola; Musikalische Vorlage: Frank Farian (Originalsongs von „Milli Vanilli“ und „Boney M„); mit Tijan Njie, Elan Ben Ali, Matthias Schweighöfer, Bella Dayne, u.a.; Produktionsfirma: Wiedemann & Berg Film München; Bayerischer Filmpreis 2024 (Bester Film /Bester Nachwuchsdarsteller), Deutscher Filmpreis 2024 (LOLA Bestes Kostümbild /Bestes Maskenbild); FBW- Prädikat „Besonders wertvoll“
Trailer: https://youtu.be
Inhalt: Der erfolgreiche Produzent Frank Farian (Matthias Schweighöfer) engagiert die unbekannten Tänzer Rob Pilatus (Tijan Njie) und Fab Morvan (Elan Ben Ali) für sein nächstes Musikprojekt. Es folgt ein kometenhafter Aufstieg, der alle Dimensionen sprengt. Unter dem Namen Milli Vanilli stürmen die beiden Freunde Rob und Fab die internationalen Charts, landen drei Nummer-1-Hits in den USA und genießen das exzessive Leben in Hollywood. Lediglich ein kleiner Kreis Eingeweihter kennt ihr Geheimnis: Das Duo singt gar nicht selbst, sondern bewegt lediglich die Lippen – zu den Stimmen der echten Sänger. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, als Milli Vanilli den Grammy gewinnen und durch Amerika touren, kommt die Wahrheit ans Licht. Schließlich stehen Rob und Fab mitten im größten Skandal der Musikgeschichte.
Pädagogische Anknüpfung: Filmberufe und Filmgestaltung, Inszenierung und Authentizität;
Themen: Musik, Massenmedien & Neue Medien, Jugend- & Subkultur, Disco-Pop 1980er Jahre
Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Kunst, Musik, Tanz, Darstellendes Spiel
Zur Person: Alisza Pfeifer machte sich 2015 nach einem vierjährigen Studium (B.A./M.A. – Maskenbild) an der Theaterakademie August Everding /Hochschule für Musik und Theater München selbständig in London und Berlin. Nach mehrjähriger Erfahrung in diversen Bereichen hat sie sich, neben klassischem Beauty-, Werbe- und Filmmakeup, auf die Herstellung und das Styling jeglicher Körperbehaarung, wie Perücken und Bärte, bis hin zu Spezialeffekten wie zum Beispiel Alterung, Wunden, Narben und Tattoos spezialisiert. Ihre künstlerische Leidenschaft ist das Makeup als transformatives Element. … (Quelle: Crew United)
Alisza Pfeifer mit Christine Baier im LOLA TALK: Nominierungen Bestes Maskenbild 2024 (Deutscher Filmpreis): www.youtube.com … (Min. 7:00 bis 13:05 und 16:00 bis 16:50) … Textauszug (Transkript bearbeitet): „… eigentlich erzählen wir ein ganzes Leben, anhand von ein, zwei Figuren, von Kindheit an über Familienleben bis hin zur Obdachlosigkeit auf der Straße in LA und den letzten Stationen im Knast, in der Drogensucht, in der Sterbeszene … mal kurze Haare, lange Haare, mal dunkel, mal blond. Es war eine Perückenschlacht. Der krasseste Maskenwechsel war wirklich von diesem Milli Vanilli Show Make-Up. Ich habe noch nie bei einem Mann so viel Make-Up gemacht, also wirklich viel Make-Up im Gesicht. … Bezogen auf die 1980er war das allererste, was für uns klar war: Wir wollen realistisch bleiben und die 1980er nicht überhöhen. Dieser Realismus war uns ganz wichtig für den Spagat zwischen kreativer Freiheit und historisch-dokumentarischem Anspruch: Wie viel Realität bildet man ab, wie viel bringt man da noch von so einem modernen Twist rein. Wir brauchen nicht dieses Bunte, Laute. Also lieber natürlich bleiben, mit einem ganz eigenen Realismus. Das war auch unserem Regisseur Simon Verhoeven auf den ganzen Film bezogen sehr wichtig. Die Dance Moves von Rob und Fab, die sind schon dem nachempfunden, was sie damals auf der Bühne gemacht haben, sind aber von dem Choreografen in die Jetzt-Zeit transformiert worden. Es ist alles adaptiert, Kostüm, Maske. Es war Simon extrem wichtig zu sagen: Ja, wir drehen einen 1980er Film, aber mein Sohn soll es auch cool finden. Der ist jetzt zwölf. Das jetzige Auge soll es gut konsumieren können, soll es cool finden. Das war eine krasse Herausforderung, weil viele junge Leute das ja nicht kennen. Wir hatten in unserer Maskenabteilung ein generationsübergreifendes Leben auch hinter den Kulissen, mit Leuten, die sind noch auf der Uni, so Mitte zwanzig oder eine Kollegin, die ist jetzt in Rente, also siebzig … und es war total schön, so eine Kooperation zwischen mehreren Generationen, mit so vielen Sichtweisen auf diese Zeit. Es waren voll die 1980er. Wir sagten uns: Hey, wir machen die Haarschnitte historisch möglichst korrekt, also vor allem in der Crowd, machen aber weniger Make-Up und erzählen es tatsächlich über diese Haarschnitte. Es gab viel Kostüm, wir hatten ein riesigen verrückten Fundus, diverse Crowd Supervisors, die tolle Sachen gemacht haben. Eine der größten Herausforderungen war, länderübergreifend dieses ganze Team zu koordinieren. Wir waren in Berlin, dann in Südafrika, dann waren wir wieder in München. Verschiedene Crowd Supervisors und viele Kolleginnen und Kollegen mussten so gebrieft werden, dass dann alle eine ähnliche Handschrift adaptieren. …“
Milli Vanilli war ein von Frank Farian produziertes Discopop-Duo, das aus Fab Morvan und Rob Pilatus bestand. Sie wurden ab 1988 mit Hits wie „Girl You Know It’s True“, „Blame It on the Rain“ und „Girl I’m Gonna Miss You“ bekannt. Der große Erfolg endete 1990 in einem Skandal, als aufgedeckt wurde, dass das Duo keines der Lieder selber gesungen hatte oder überhaupt künstlerisch beteiligt war. Auch bei den Live-Auftritten wurden lediglich Playbacks der von anderen Künstlern gesungenen Songs abgespielt. Die Stücke von Milli Vanilli verkauften sich rund 15 Millionen Mal. (Quelle: wikipedia.org)
Weiterführende Links:
Filmwebsite: www.girl-you-know-its-true-film.de
Infos zum Film: www.filmportal.de
Alisza Pfeifer – Projektauswahl: www.youtube.com
Berufsbild – Maskenbild: www.vierundzwanzig.de
Unterrichtsmaterial: kinofenster.de
Konzept Kulturelle Bildung in München: www.musenkuss-muenchen.de
Flyer: KW.GIRL.YOU.KNOW.ITS.TRUE (16.07.2025)
Eintrittskosten für Schüler*innen: 5 Euro
Anmeldung: info@treffpunkt-filmkultur.de
Ort: City Kino in der Sonnenstraße -> Google Maps: maps.app.goo.gl
MVV: S-Bahn/U-Bahn/Tram – Haltestelle Karlsplatz Stachus /Sendlinger Tor